Was die Presse sagt
- soenk3
- 26. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Juli

Von Steinschlag überrascht: Eiskletterer verunglückt am Jochberg - außergewöhnlicher Einsatz für Bergwacht
Ein Eiskletterer ist an Heilig Drei König am Jochberg verunglückt. Für die Bergwacht bedeutete das einen komplizierten Einsatz, der etwa zwei Stunden dauerte.
Zwei Eiskletterer gerieten am Jochberg in Bergnot.
Sie waren in der Route „Linkes Gully“ unterwegs.
Ein Sportler hing nach einem Steinschlag bewusstlos im Seil.
Kochel am See – Zwei Männer aus dem Großraum München waren am Feiertag zu einer Eisklettertour an den Jochberg gekommen. Die Eiskletter-Routen dort sind anspruchsvoll, berichtet Ritchi Huber, der stellvertretende Leiter der Kochler Bergwacht. Die beiden Männer seien erfahren gewesen und hätten sich für die Route „Linkes Gully“ in der Nordwand entschieden. Für die Durchquerung braucht man je nach Situation und Können ein bis drei Stunden, so Huber.
Bei ihrer Tour wurden die Männer jedoch von einem Steinschlag überrascht. Es traf den zweiten Mann im Seil. Er wurde bewusstlos und hing in der Wand. Sein Begleiteter setzte um 14.20 Uhr einen Notruf ab.
Die Kochler Bergwacht forderte sofort einen Rettungshubschrauber mit Winde und Notarzt an. Der Helikopter „Christoph München“ war rasch vor Ort und nahm an der Rettungswache in Kochel einen Bergretter auf, mit dem er zur Unfallstelle flog. „Glücklicherweise war das zwischen zwei Wolkenschichten möglich“, sagt Huber.
Vor Ort musste der Retter die äußerst anspruchsvolle Kappbergung durchführen, berichtet Huber. Hier muss jeder Handgriff sitzen, denn es muss schnell gehen. Der Retter wird mit der Winde zum Patienten abgelassen. Normalerweise würde er dann den Windenhaken lösen. Bei einer Kappbergung bleibt er jedoch am Windenhaken, sichert den Verletzten mit einem speziellen Gurt, trennt dessen Kletterseil und hängt den Verletzten ebenfalls an den Windenhaken. Dann werden beide wieder in den Helikopter gezogen.
Während einer Kappbergung sind Hubschrauber, Retter und Patient also ständig verbunden. „Für den Hubschrauberpiloten ist das eine große Herausforderung, weil er in dieser Zeit manövrierunfähig ist“, erklärt Huber. „Er ist quasi am Berg ,gefesselt‘.“ Zudem befinde sich der Retter in steilem, schwierigem Gelände.
Am Jochberg klappte diese Bergung innerhalb kürzester Zeit. Der Schwerverletzte wurde ins Tal geflogen und durch die medizinische Crew des Rettungshubschraubers sowie von der Bergwacht in der Rettungswache versorgt. Dann wurde der Sportler aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck ins Unfallkrankenhaus nach Murnau gebracht.
Der Begleiter des Mannes blieb unverletzt. Er wurde im Anschluss ebenfalls mit dem Helikopter aus der Wand geholt und konnte anschließend selbst nach Hause fahren. Die Bergwacht Kochel ist froh, dass der Einsatz den Umständen entsprechend gut und reibungslos ablief. „Entscheidend war die Möglichkeit der Bergung mit Hubschrauber“, sagt Huber. Hier habe vor allem das Wetter eine große Rolle gespielt.
Für eine Kappbergung übe man regelmäßig im Bergwachtzentrum (ZSA) auf der Tölzer Flinthöhe. „Eine terrestrische Bergung in der gesamten Jochberg-Nordwand wäre äußerst anspruchsvoll und zeitaufwendig und erfordert ein umfangreiches Gefahrenmanagement“, sagt Huber. Um auch dafür gewappnet zu sein, hatten sich mehrere Einsatzkräfte schon in Stellung gebracht. Insgesamt waren 15 Retter im Einsatz. Nach zwei Stunden war ihr Dienst beendet. Stand: 08.01.2021, Christiane Mühlbauer, Merkur
Einsatz am Jochberg: Bergwacht rettet schwerverletzten Eiskletterer
Die Bergwacht Kochel musste am Feiertag, 6. Januar, zu einem zweistündigen Einsatz am Jochberg ausrücken. Ein schwer verletzter Eiskletterer wurde mit dem Hubschrauber geborgen und in das Unfallklinikum Murnau (UKM) geflogen.
Die Kochler Bergwacht war am Mittwoch, 6. Januar, gegen 14.20 Uhr alarmiert worden. Gemeldet wurde ein bewusstlos im Seil hängender Patient in der Eiskletter-Route „Linkes Gully“, die sich in der Nordwand des Jochbergs befindet. Unfallursache war ein Steinschlag, wie der stellvertretende Bereitschaftsleiter Ritchi Huber mitteilt. Der Rettungshubschraubers Christoph Murnau wurde angefordert. Die Bergung des Verletzten zu Fuß in der Nordwand wäre „äußerst anspruchsvoll“ und zeitaufwändig gewesen, so Huber.
Der Hubschrauber landete an der Bergrettungswache Kochel , nahm einen Bergretter auf und flog zum Unglücksort. Zum Glück war der Anflug zwischen zwei Wolkenschichten möglich. Der Verletzte, laut Bergwacht handelte es sich um einen Mann aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck, wurde mit einer anspruchsvolle „Kappbergung“ an Bord geholt, so Huber – dabei sei der Hubschrauber über Winde und Patient vorübergehend am Berg „gefesselt“. Der Schwerverletzte wurde in der Kochler Wache erstversorgt und danach in das UKM weitergeflogen. Sein beim Steinschlag unverletzt gebliebener Seilpartner wurde im Anschluss ebenfalls per Hubschrauber von der Bergwacht geborgen. Huber lobt die „sehr gute Zusammenarbeit“ mit der Hubschrauberbesatzung. Die beiden Eiskletterer waren laut Bergwacht gut ausgerüstet und erfahrene Alpinisten. Im Einsatz waren bis gegen 16.30 Uhr insgesamt 15 Bergwachtkräfte gewesen. Stand: 07.01.2021, Andreas Baar, Das gelbe Blatt












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